Hausgeschichte unseres Naturhotels Gasthof Bärenfels
Die Annalen vermerken einen Gasthof in Bärenfels erstmalig nach dem 30-jährigen Krieg. Das alte Gutshaus, ebenfalls an der Alten Böhmischen Straße gelegen, lag damals wüst. Es sei weder für Wohnzwecke noch für Aufgaben als Forstamt geeignet, schrieb Oberforstmeister Römer deshalb dem Eigentümer. Das war Johann Georg II., der Großvater August des Starken.
Gasthof und Zentrum des osterzgebirgischen Forstreviers
Römer bat ihn, einen Gasthof errichten zu dürfen, in dem auch die zuweilen anreisenden kurfürstlichen Beamten angemessene Unterkunft und Bewirtung erhalten könnten. Doch der Kurfürst tat sich schwer. Erst ein Jahrzehnt später gab er die Erlaubnis, schrieb aber vor, nur Bier, Fleisch und Wildbret aus eigener Herstellung oder Schlachtung zu verkaufen! Das entsprach der Art, wie die Wettiner zu jener Zeit die Wirtschaft ankurbelten. Auch der wüste Gutshof wurde wieder in Gang gebracht. Er wurde für Jahrhunderte das Zentrum des osterz-gebirgischen Forstreviers, dessen Gestalt zwar wechselte, dass aber große wirtschaftliche Bedeutung hatte.
Zugleich nutzten es Sachsens Herrscher zur Jagd. Sogar König Albert erlegte zwischen 1881 und 1902 hier noch 139 Stück Rotwild und 141 Stück Rehwild. Das war natürlich für die königliche Küche bestimmt. Dennoch mag ab und an etwas für den Gasthof Bärenfels abgefallen sein, schließlich wurden hier auch die Treiber bei Jagden, die höheren Forstbediensteten und vor allem Reisende beköstigt.
Gasthaus für Durchreisende, Ausflügler und Sommerfrischler
Im 18. Jahrhundert soll der Gasthof auch Poststation gewesen sein – erklärlich bei seiner Lage, doch es gibt dazu keinerlei Dokumentation. Denn allein vom Bierschank für Ansässige konnte der Gastwirt nicht leben. Beispielsweise vermerken die Annalen um 1700 in Bärenfels neben dem Gutshof nur fünf Hausbesitzer: zwei Tagelöhner, ein Flurschütze, ein Holzeinschläger und ein Zaunknecht (verantwortlich für die Zäune im Forst). Das Gasthaus war im wahrsten Wortsinn ein Haus für Gäste, vor allem für solche, die auf der Durchreise hier rasteten oder zur Erledigung bestimmter Angelegenheiten um Nachtlager und Beköstigung baten.
Das nahm zu, nachdem mit der Schmalspurbahn bis Kipsdorf und später durch den Ausbau der Straße eine günstigere Verkehrsanbindung des gesamten Osterzgebirges erreicht wurde. In immer größeren Scharen kamen Ausflügler und Sommerfrischler in die Region. In dieser Zeit entwickelte sich der über 700 Meter hoch gelegene Ort Bärenfels zum Höhenluftkurort…